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Informationen und Beratung zur
schizoiden Persönlichkeitsstörung

Ursachen und Verbreitung der schizoiden Persönlichkeitsstörung


Die Ursachen von Persönlichkeitsstörungen und somit auch der schizoiden Persönlichkeitsstörung sind noch nicht abschließend geklärt.

Es herrscht aber die Auffassung vor, dass die Kombination von zwei Faktoren die schizoide Persönlichkeitsstörung verursachen kann:

  • Zum einen muss eine angeborene Vulnerabilität (Verwundbarkeit) in Form einer starken Sensibilität und Irritierbarkeit des Betroffenen vorliegen.
  • Zum anderen trifft diese Vulnerabilität dann in der Kindheit auf besondere Belastungen wie z. B. Gewalt, Missbrauch, emotionale Vernachlässigung, ruppige Erziehung oder chaotische Lebensverhältnisse.

Ein Kind mit einer angeborenen Verwundbarkeit lernt unter diesen Umständen erst gar nicht die angemessene Gestaltung sozialer Kontakte, lernt schlimmstenfalls sogar, dass Versuche der Kontaktaufnahme zu unangenehmen, beängstigenden Reaktionen führen.

Verbreitung

Eine schizoide Persönlichkeitsstörung wird im Vergleich zu anderen Persönlichkeitsstörungen nur selten diagnostiziert, deutlich unter 1% der Bevölkerung soll betroffen sein. In der Fachliteratur finden sich jedoch Hinweise, dass die tatsächliche Verbreitung deutlich höher ist, aufgrund meiner Erfahrungen im Beratungsalltag gehe ich ebenfalls von einer größeren Verbreitung aus.

Dafür sprechen unter anderem:

  • Viele Betroffene scheuen den sozialen Kontakt zum Facharzt bzw. Psychologen, bemühen sich deshalb nicht um Hilfe.
  • Wie oben bereits dargestellt, beherrschen viele Betroffene Kompensationsstrategien, können also die Symptome ihrer Störungen, typische Eigenschaften und Verhaltensweisen zeitweise unterdrücken, kontrollieren oder hinter einer Fassade verbergen. Werden die Symptome so verborgen, ist selbst für gute Fachärzte das Vorliegen der Störung kaum feststellbar.
  • Die oben genannten Diagnosekriterien bzw. Teilsymptome der schizoiden Persönlichkeitsstörung sind für den Betroffenen nicht zwingend oder nicht unmittelbar mit Leidensdruck verbunden: So kann zum Beispiel das Fehlen enger, vertrauensvoller Beziehungen häufig den Wünschen der Betroffenen entsprechen, löst dann nicht unmittelbar Leidensdruck aus. Dennoch bleibt die Isolation auf Dauer nicht ohne Folgen. Auch die eigene emotionale Kühle ist für die Betroffenen oft eher unproblematisch, erzeugt keinen Leidensdruck der zur Behandlung motiviert. Mittelbar erschwert die emotionale Kühle aber partnerschaftliche Beziehungen, sorgt hier für Konfliktpotenzial.
  • Zu der Zeit, als viele Studien zur Verbreitung der schizoiden Persönlichkeitsstörung erstellt wurden, galten noch andere, deutlich strengere Diagnosekriterien. Damals wurden schizoide Persönlichkeitsstrukturen häufig als selbstunsichere Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.

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